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Bauszene

Sanierungsoffensive fürs Klima

Preise und Zinsen steigen, Bauvorhaben platzen. Besonders im Wohnungsbau und im Einfamilienhausbereich ist die Nachfrage drastisch eingebrochen. Auch bei der Sanierung von Bestandsgebäuden hakt es. Das hat dramatische Auswirkungen auf den Bausektor, ist aber auch keine gute Nachricht für den Klimaschutz. Ein Zusammenschluss von Verbänden fordert daher ein Klimakonjunkturpaket und eine Sanierungsoffensive für den gesamten Gebäudebestand.

August 7, 2023

Die Situation ist bedrohlich für viele Betriebe, auch natureplus Mitglieder berichten von starken Einbrüchen der Auftragslage und Kurzarbeit. Gleichzeitig rücken die Ziele für die Gebäudesanierungsgrate und damit den Klimaschutz in immer weitere Ferne. Vor diesem Hintergrund unterstützt natureplus die Initiative von 15 Verbänden (darunter das Deutsche Energieberater-Netzwerk e.V., die Umweltverbände BUND, NABU und WWF sowie der GIH-Bundesverband der Energieberater), die am 19. Juli 2023 einen Brandbrief an die Bundesregierung und den Bundestag gerichtet haben.


Schlechte Auftragslage bei Sanierungen


Tief besorgt zeigen sich die Unterzeichner in ihrem Schreiben über die aktuellen Einbrüche bei der Gebäudesanierung. Die Aufträge für energetische Modernisierungsmaßnahmen seien sowohl bei Gebäudehülle als auch -technik massiv zurückgegangen oder sogar zum Erliegen gekommen. Das habe in dreierlei Hinsicht verheerende Konsequenzen: Es gefährde Jobs in der Baubranche, den sozialen Frieden – denn besonders Haushalte mit geringem Einkommen in unsanierten Gebäuden würden hart von den steigenden Heizkosten getroffen – und bedeute gleichzeitig einen Rückschlag für unsere Klimaziele. Ohne Senkung des Energieverbrauchs sei die Energiewende nicht zu bewältigen. Die Annahme, dass hohe Energie- oder CO2-Preise allein zu Investitionen in die Energieeffizienz (und somit zu mehr Klimaschutz) führen würden, habe sich jedenfalls als Trugschluss erwiesen.


Klimakonjunkturpaket und Sanierungsoffensive gefordert


Daher rufen die Unterzeichner die Politik dringend zum Gegensteuern auf: Gefordert wird noch für diesen Sommer ein Klimakonjunkturpaket für den gesamten Gebäudebestand inklusive Sanierungsprogramm für alle öffentlichen Gebäude und die Wiederherstellung der Förderkonditionen für energetische Modernisierungen sowie eine Beschleunigung der Antragsgenehmigungen.


Zweitens fordern die Unterzeichner eine Sanierungsoffensive für den gesamten Gebäudebestand: Diese müsse durch die Kombination aus Förderprogrammen, Ordnungsrecht, Beratung, Hebelung privater Finanzierung und eine Anpassung des Mietrechts, um die Mieter nicht zu überfordern, sowohl das Erreichen der Klimaziele als auch die sozial gerechte Umsetzung gewährleisten. Die notwendigen Lösungen und Technologien seien vorhanden.


Mehr Klimaschutz durch verstärkte Nutzung und Sanierung des Gebäudebestandes


Auch der natureplus e.V. setzt sich für eine höhere Gebäudesanierungsrate und eine stärkere Nutzung des Gebäudebestandes ein. Im Vergleich zu Neubauten ermöglicht das Umnutzen, Umbauen und Sanieren im Bestand eine erhebliche Reduzierung von Ressourcenverbrauch und Treibhausgasemissionen. Allerdings sind zwei Drittel aller Wohngebäude in Deutschland überwiegend unsaniert. Oft werden ineffiziente und fossile Heizsysteme betrieben bei unzureichend gedämmter Gebäudehülle, sodass gerade in noch vergleichsweise preisgünstigen (Miet-)Wohnungen ein hoher Heizwärmebedarf besteht. Würde energetische Sanierung hier stärker gefördert, könnten hier massive Klimabelastungen vermieden werden. Auch von Seiten der EU werden künftig die Mitgliedsstaaten verpflichtet, die energetisch schlechtesten Gebäude bis 2030 zu sanieren. Es müssen also dringend massive Investitionen in den Gebäudebestand fließen.


Mit Blick auf die angestrebte Klimaneutralität im Gebäudebereich bis 2040 ist es auch nicht egal, mit welchen Materialien und Bauweisen heute saniert und gebaut wird. Ein besonderes Anliegen ist natureplus vor diesem Hintergrund, dass Planenden, wie Architekten und Energieberatern, mit hilfreich aufbereiteten Informationen und Weiterbildungsmöglichkeiten unter die Arme gegriffen wird, sodass diese sich in der aktuell komplexen Förderlandschaft, insbesondere in den Anforderungen des QNG („Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude“), leichter zurechtfinden und die (mit ausreichend Mitteln ausgestatteten) Förderungen in die Fläche gebracht werden.


Zur Pressemitteilung des Deutschen Energieberater-Netzwerks e.V. sowie zum Brandbrief im originalen Wortlaut gelangen Sie hier.


Update, 8. August 2023: Inzwischen hat die Grünen-Bundestagsfraktion ein Investitionsprogramm mit besonderem Fokus auf die Baubranche vorgeschlagen. Insgesamt 30 Mrd. Euro sollen laut einem Papier des Grünen-Fraktionsvorsitzes für die dringend notwendigen Investitionen zur Verfügung gestellt werden. Es brauche einen Investitionsimpuls für Wirtschaft, Jobs und Klima. "Deshalb schlagen wir ein Investitionsprogramm zur Stärkung der Bauwirtschaft und Industrie vor, indem wir insbesondere die staatliche Förderung für den sozialen Wohnungsbau und die energetische Gebäudesanierung deutlich erhöhen und den sozialen Wohnungsbau vorantreiben", erklärte die Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge. Gut so, befindet natureplus.

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